Methodik der Trauerarbeit
Die Grundlage bei der Trauerbegleitung bildet die Methode des „Erwärmens“. Ihren Ursprung hat diese Methode im Psychodrama. Sie erlaubt dem Trauernden, die Erinnerung an den verstorbenen Menschen zu bewahren und in seine neue Lebenssituation zu übertragen. Gleichzeitig steht „Erwärmen“ aber auch für eine Haltung, die nicht auf das „Loslassen“ des verstorbenen Menschen, sondern auf das „Finden und Sichern“ einer neuen (inneren) Beziehung zielt.
In diesem Kontext und ergänzend dazu stehen uns viele Möglichkeiten der gemeinsamen Arbeit zur Verfügung. In der folgenden Übersicht stelle ich Ihnen die wesentlichen Methoden kurz vor:
Mein Anliegen ist es, Sie in unseren Gesprächen zu sehen, zu hören, zu verstehen und mich berühren zu lassen, ohne zu werten. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihren Schmerz zum Ausdruck zu bringen, hier bekommt Ihre Trauer Raum. Und hier werden die Grundlagen für unsere Arbeit geschaffen und Ziele verabredet.
Imaginationen ermöglichen uns Öffnungen zu unserem Unbewussten – dorthin, wo unsere Selbstheilungskräfte verweilen. Mit bewussten bildhaften Vorstellungen können wir unter Beteiligung aller unserer Sinne beispielsweise viel über unsere eigene Struktur erfahren oder auch Bilder entwickeln, die uns Hoffnung geben.
Auch wenn wir nicht „Meister der Farben“ sind: Konzentriertes Malen oder Zeichnen bringt uns in Kontakt mit unserem tiefsten Inneren; häufig führt uns unser Unterbewusstsein die Hand und wir erfahren über diesen Weg Neues oder auch Verschüttetes über uns.
Wie beim Malen hilft uns unser Unterbewusstsein – hier beim Schreiben. Wir können durch Schreiben unsere heftigsten Gefühle in einem geschützten Raum ausdrücken. Unser Unterbewusstsein diktiert uns quasi unseren Ausdruck und die Entwicklung unseres Textes; dadurch können wir Lösungen nahe kommen, die tief in unserem Inneren verborgen sind.
Biografien von Menschen, die ihr Schicksal im wahrsten Sinne des Wortes „gemeistert“ haben, dienen uns als Beispiele und geben uns Mut in unseren dunklen Stunden.
Rollenspiele helfen uns dabei, die Position eines Beobachters einzunehmen; unsere Wahrnehmung und unser Blickwinkel verändern sich. Dadurch können Handlungsaspekte aufgezeigt und Problemlösungen in uns aktiviert werden.
Puppen bieten uns die Möglichkeit, Stellvertreter für uns oder Dritte zu sein. Dadurch ist es möglich, unsere Gedanken und Gefühle auf sie zu übertragen. Es fällt uns leichter, durch die Puppen über unsere Probleme zu sprechen; sie unterstützen uns in der Kommunikation.
Ein Ritual läuft nach vorgegebenen Regeln ab. Mit der Erarbeitung von eigenen – für uns passenden – Ritualen schaffen wir uns einen Schutzraum und bekommen Orientierung und Sicherheit im Übergang. Außerdem helfen uns Rituale, einmal innezuhalten und unseren Alltag zu unterbrechen.
Je nach Komplexität der Aufgabe kann es sinnvoll sein, gemeinsam und zielorientiert im Rahmen von Workshops an deren Umsetzung zu arbeiten, wenn es beispielsweise um die Neugestaltung einer Trauerkultur im Unternehmen geht. Die Vorteile sind:
- Sammeln von vorhandenem Wissen
- Schnelle Verbreitung neuer Erkenntnisse
- Schaffung eines neuen Bewusstseins auf breiter Ebene
- Akzeptanz von Ergebnissen und damit der Umsetzung auf breiter Ebene.